So startest du deinen Unternehmenspodcast:
Wie du als Marke eine Audio-Identität aufbaust
Der heutige Podcast widmet sich dem Hype-Thema Podcast. Welche Chancen und Möglichkeiten bieten On-Demand Audio-Streamings für Unternehmen und Personenmarken? Wie plant und produziert ihr ein erfolgreiches Podcast-Format? Wie baut ihr eine erfolgreiche Audio-Markenidentität auf? Ich habe euch dafür einen 5-Punkte-Plan und tolle Praxisbeispiele mitgebracht.
“Noch ein Podcast?” Das Medienformat der Zukunft
In letzter Zeit höre ich immer wieder Sätze wie “Schon wieder ein neuer Podcast?”, die vermuten lassen, es gäbe schon genug Podcasts, alles sei gesagt. Dem will ich, mit Verlaub, entgegnen: Bullshit. Niemals würden wir die Frage nach Notwendigkeit oder Nutzen stellen, wenn es um Filme, Musikalben oder TV-Shows geht. Ich denke, bei Podcasts ist das der Fall, weil es sich um ein relativ junges Medienformat handelt mit niederschwelligen Einstiegshürden, die zu einer Flut qualitativ minderwertiger Produkte geführt haben, z. B. einer Fülle von sog. “Laber-Podcasts”, die von wenigen Unterhaltungstalenten beherrscht und von vielen erfolglos kopiert werden. Dabei bieten gut gemachte Podcasts eine einzigartige Form der Unterhaltung: Storytelling in Reinform. Gute Geschichten, gut erzählt.
Trends und Erfolgskennzahlen des Podcastmarktes
In diesem Deep Dive schauen wir uns an, wie Brands und Unternehmen den Zukunftsmarkt Podcast und Audio-Streaming erfolgreich für sich nutzen können. Drei große Trends begünstigen den Erfolg:
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- Mobile First, bzw. Mobile Only Mediennutzung, die Podcast Streaming jederzeit und überall ermöglicht
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- Verkürzte Aufmerksamkeit und mehr Achtsamkeit in der Mediennutzung, was Podcasts als “Nebenbei-Medium” attraktiv macht
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- Kultur-Revolution der gesprochenen Sprache: Nie war die Vermittlung von Wissen und Unterhaltung einfacher und zugänglicher als mit Podcasts
Diese Trends spiegeln sich auch in der Erfolgszahlen des deutschen und internationalen Podcastmarktes wider:
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- Spotify zählte im vierten Quartal 2020 über 50.000 deutschsprachige Podcasts auf der Plattform.¹
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- 2021 werden die Werbeerlöse aus Podcasts weltweit rund 2,7 Milliarden US-Dollar erreichen – dieser werden laut Studie der Strategieberatung Altman Solon bis 2023 auf fast 4 Milliarden Dollar steigen.²
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- Und auch für Deutschland sind die Zahlen vielversprechend: Die Bruttowerbeerlöse lagen 2019 bei 71 Mio. Euro und sind für 2024 auf 171 Mio. Euro prognostiziert.³
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- Für Marken besonders interessant ist auch die werberelevante Zielgruppe, mit hauptsächlich jungen Hörer*innen mit hohem Bildungsstand.⁴
Klingt vielversprechend? Dann wird es Zeit, dass auch eure Marke mit einem eigenen Unternehmenspodcast mitmischt.
Ergänze die Corporate Identity deiner Marke um eine Audio Identity
Als up-and-coming Medienformat bieten Podcasts und On-demand Audiostreaming-Angebote zahlreiche Chancen für Unternehmen und Personenmarken. Sie sind vor allem eine unschlagbare Ergänzung für eure Content Marketing Strategie, denn sie bieten die Möglichkeit, eurer Brand ein Audio-Identität zu verleihen.
Die Markteintrittschancen sind vielfältig. Ihr könnt euch natürlich einen klassischen Werbeplatz in einem Podcast sichern. Fast alle etablierten Formate bieten verschiedene Werbeplätze an, zu Beginn (Pre-Roll) und am Ende (Post-Roll) der Episode oder auch in der Mitte (Mid-Roll) als Unterbrecher-Spot. Darüber hinaus gibt es auch Branded Content Lösungen, bei denen Inhalte im Auftrag der Marke produziert werden sowie zahlreiche Sonderformate wie Gewinnspiele, Rabattaktionen und vieles mehr.
Wer stärker involviert sein möchte, kann auch als Gast in einem Podcast auftreten. Ob als Expertin oder Fachmann, Talkgast oder Vortragsredner, sicher gibt es auch für eure Branche oder euer Spezialgebiet das passende Podcastformat.
Der echte Sweetspot für Marken liegt aber natürlich darin, einen eigenen Podcast zu produzieren. Wie ihr das macht, erfahrt ihr jetzt!
Der 5-Punkte-Plan für deinen Unternehmenspodcast
Was braucht es für einen eigenen Podcast? 3 Dinge: eine Idee, ein Mikrofon und einen Hosting Anbieter. Doch der Teufel steckt im Detail, denn der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit des Publikums ist hoch die Qualität alles entscheidend. Mit diesem 5-Punkte-Plan helfe ich euch, euren eigenen Markenpodcast an den Start zu bringen und erfolgreich zu machen.
Schritt 1: Strategie
Als Teil eurer Content Marketing Strategie müsst ihr euch klare, messbare Ziele setzen und eine Strategie zur Zielerreichung definieren.
Direkt zu Beginn muss erwähnt werden, dass für Podcasts das Gleiche gilt wie für andere Content Marketing Strategien und erfolgreiche Brand Entertainment Lösungen: Ihr braucht wirklich interessante Inhalte. Das bedeutet, ihr erzählt nicht von euch, euren Produkten oder Services, den USPs oder Vorteilen. Sondern mit einem Verständnis für die Bedürfnisse und Probleme eurer Zielgruppe, die ihr adressiert.
Was wird die Mission eures Podcasts? Welche Art von Geschichten wollt ihr erzählen?
Schritt 2: Format definieren und Episoden planen
Für einen erfolgreichen Unternehmenspodcast braucht ihr ein passendes Format. Das kann sehr unterschiedlich aussehen, je nach Thema und Inhalt.
Wer moderiert den Podcast?
(Mitarbeiter*in, Sprecher, Kund*innen, wer bringt Sympathie und Persönlichkeit mit?)
Welches Format eignet sich für den Podcast?
(Monolog, Story, Dialog, Diskussionsrunde, etc.)
Wie lange ist eine Episode?
(Z. B. kurzer Snack-Content oder lange Interviews?)
Wer wird zu Gast sein?
(Experten, Kunden, wer bringt Reichweite?)
Wie klingt die Musik?
(Welches Genre, welcher Stil, welche Instrumente?)
Schritt 3: Tools und Podcast-Equipment
Die Entscheidung zur Ausrüstung fängt mit der einfachen Frage an: Wollt ihr euren Podcast selbst produzieren oder holt ihr euch Unterstützung?
Gerade zu Beginn kann es sicher sinnvoll sein, wenn ihr euch Hilfe sucht. Sei es bei einem Tonstudio, einem Medienunternehmen oder einem befreundeten Podcaster. Wenn ihr einen regelmäßigen Podcast umsetzt, lohnt es sich aber auf Dauer, ein eigenes kleines Podcast-Studio einzurichten. Ich erspare euch an dieser Stelle einen weiteren Test-und-Vergleich-Blogartikel, ihr findet bereits zahllose Artikel zu den besten Podcast Mikrofonen und Podcast Aufnahme-Software wenn ihr eine Suchmaschine anwerft.
Schritt 4: Veröffentlichen und Bewerben eures Brand Podcast
Sobald ihr die erste Folge produziert habt, braucht ihr einen Media-Hoster. Das sind Plattformen wie Podigee oder Simplecast, die den Podcast für euch hosten und auch auf Plattformen wie Spotify, Apple Podcast und Co. verfügbar machen.
Die goldene Regel für Podcasts und alle anderen Content Marketing Formate ist die Regelmäßigkeit. Egal wann und wo ihr euren Podcast veröffentlicht, das Publikum ist ein Gewohnheitstier. Nur wenn ihr zuverlässig veröffentlicht, werdet ihr Reichweite und Fans aufbauen.
Damit euer Podcast Baby dann auch gefunden und gehört wird, müsst ihr ihn bewerben. D.h. ihr braucht eine Website für den Podcast (entweder als Unterseite eurer Marken-Website oder als eigene Website), ihr tragt euren Unternehmenspodcast in Verzeichnissen ein und kümmert euch um SEO.
Bewerben lassen sich Podcasts sehr gut über Social Media.
Schritt 5: Macht euren Markenpodcast zum Medienprodukt
Wie bereits im Deepdive Podcast zu Medienprodukten erwähnt, bieten eigene Content Marketing Formate wie z.B. Podcasts enorme Chancen. Wichtig ist dafür das Mindset, euer Format als eigenes Medienprodukt zu verstehen.
So könnt ihr neben dem Erreichen neuer Kunden und dem Aufbau von Markenvertrauen eine eigene Monetarisierungsstrategie für Medienprodukte entwickeln.
Wenn euer Podcast erfolgreich ist könnt auch ihr Sponsoren und Werbeplätze dafür anbieten – so wird euer Marketing Kanal zum eigenen Medien-Asset.
Beispiele und Erfolgsgeschichten für Markenpodcasts
Ob ernst, unterhaltsam, nützlich oder informativ: Viele Unternehmen haben Podcasts bereits für sich entdeckt, von Vogue über Nike bis hin zu Expedia. Ich will euch drei gelungene Beispiele für Unternehmenspodcasts vorstellen:
“Life after / The message” von GE
Diese Audio-Drama-Reihe ist ein echtes Brand Entertainment-Beispiel von General Electric. Spannend und tiefgründig regt der Podcast zum Nachdenken an und die Beziehung von Mensch und Technologie. GE hält sich dezent im Hintergrund als Sponsor und hinterlässt die Hörer*innen nur mit dem Eindruck, dass sich das Unternehmen um sie kümmert.
Der Podcast der IT-Security Firma McAfee bespricht in jeder Episode fiktive Hacks aus Filmen oder Serien und prüft mit White-Hat-Hackern, ob die Hacks im echten Leben möglich sind. Der Moderator macht auch hier keine Werbung für McAfee Sicherheitslösungen, sondern gibt herstellerneutrale und praxisnahe Tipps. Damit positioniert sich die Marke als kompetent und echter Experte für alle IT-Security Probleme.
“Rise and Grind” von ZipRecruiter
Auch für ein B2B-Unternehmen kann ein Brand Podcast relevant sein, das beweist das Format des Personalvermittlers ZipRecruiter. Der prominente Moderator, Shark Tank Host Daymond John, interviewt Unternehmer*innen zu ihrem “Grind”, ihren Erfahrungen und Tipps für Erfolg.
Dieser Podcast hat eine besondere Art des Sponsorings für die Marke verwendet, denn in jeder Episode gibt es kurze Interviews mit Mitarbeitenden von ZipRecruiter selbst, bei denen sie authentisch und persönlich ihr Know-how unter Beweis stellen.
Diese drei Praxisbeispiele zeigen die Vielfalt und das Potenzial von Podcasts für Unternehmen und Personenmarken.
Weitere Hörempfehlungen für Podcasts sind:
“Ausgesprochen. Ausgetrunken” mit dem Rampenpfau Thomas Coucoulis:
https://rampenpfau.podigee.io/
Der “Queraussteiger” Podcast mit André Hennen:
https://queraussteiger.podigee.io/about
Google Design Notes
Armchair Expert mit Dax Shepard
https://armchairexpertpod.com/
Starte deinen eigenen Markenpodcast
Podcasts sind ein Zukunftsmarkt für Unterhaltungsangebote und Audioinhalte von Marken. Neben den vielfältigen Marketingmöglichkeiten bietet ein eigener Podcast vor allem auch Insights und Wissen zu eurem Publikum, ihrem Feedback und ihren Bedürfnissen. Durch das regelmäßige Erstellen von Inhalten werdet ihr zudem eure eigene Positionierung und euren Sales-Pitch optimieren.
Wenn ihr Unterstützung bei der Strategie, der Produktion oder Vermarktung eures Unternehmenspodcast braucht, schaut rein auf www.sweetspot-studio.com
Süßes, sonst gibt’s Saures: Die Shownotes: